1950 produzierten die Konzerne weltweit 1,7 Millionen Tonnen Plastik. Im Laufe der Jahre stieg die Menge. 2020 waren es laut dem Institut für Wirtschaft und Umwelt e. V. etwa 353 Millionen Tonnen Kunststoff. Eine unglaubliche Zahl, denn Plastikmüll verlangt Enormes von der Umwelt. Es ist höchste Zeit, den Konsum von Plastik zu reduzieren. In diesem Artikel erfahren Ecobine-Leser, wie sie im Alltag Plastik vermeiden.
Plastik reduzieren, da es der Umwelt schadet
Indikatoren für die Überwachung der Plastikmüllkonzentration im Meer sind seit 2002 die Eissturmvögel. Denn 93 Prozent der toten Hochseevögel hatten Plastikteile in ihrem Magen. Bei mehr als der Hälfte la die Konzentration weit über der kritischen Grenze von 0,1 Gramm.
Meerestiere verheddern sich im Plastikmüll. Fische, Schildkröten und Meeresvögel verwechseln Feuerzeuge, Plastiktüten und PET-Flaschen mit Nahrung. Die Folgen:
- tödliche Verstopfung
- Verhungern
- qualvolles Ersticken
Die Meere versinken im Müll – ein großer Teil davon ist Plastik, das mehrere hundert Jahre überdauert. Es zersetzt sich in immer kleinere Teilchen – Mikroplastik.
Die Plastikteile sind kleiner als 5 Millimeter. Sie befinden sich zwischen den feinen Sandkörnern am Meeresstrand. Meerestiere verwechseln die im Wasser treibenden Partikel mit Plankton. So gelangen die Plastikteile in ihren Organismus. Wissenschaftler untersuchen, welche Auswirkungen dies hat.
Fest steht: Plastik enthält umwelt- und gesundheitsschädliche Zusatzstoffe, die Meerestieren schaden. Über die Nahrungskette gelangen sie auch in unsere Nahrung. Grund genug, Produkte aus Plastik zu vermeiden.
- Steiner, Oliver (Author)
Plastik ist im Alltag überall zu finden
Laut WWF landen jedes Jahr bis zu 12,7 Millionen Tonnen Plastik im Meer – trotz aller Versuche, Produkte aus Plastik zu vermeiden. Das Problem? In unserem Alltag begegnet uns Plastik fast überall. In den Märkten besteht ein Großteil der Verpackungen aus Kunststoff.
- Erdbeeren lagern in Plastikschalen.
- Gurken haben einen Folienüberzug.
- Shampoos, Spülmittel und Duschgele befinden sich in Plastikspendern.
Selbst in der Kosmetik finden sich Plastikpartikel. In Peelings kommen sie als Schleifpartikel zum Einsatz, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Beim Waschen von Polyester- und Mikrofaserkleidung gelangt Mikroplastik über das Abwasser in die Flüsse und von da aus ins Meer.
Plastik vermeiden
Ursächlich für den Ozeanmüll ist eine unzureichende Abfallwirtschaft. Das betrifft vorrangig die Schwellen- und Entwicklungsländer. 2023 recycelte Deutschland 56 Prozent der Kunststoffabfälle. Der Rest landete auf den Deponien oder wurde verbrannt. Hier besteht Verbesserungsbedarf.
Im selben Jahr exportierte die Bundesrepublik 158.000 Tonnen Kunststoffabfälle nach China. Hinzu kommen Exporte in die Länder:
- Türkei
- Vietnam
- Malaysia
- Indonesien
Diese fertigen aus dem Kunststoff Textilien, Straßenpoller und Parkbänke. Eigentlich ein löblicher Ansatz, doch die Kontrollen reichen nicht aus. Sie können nicht verhindern, dass das Plastik als Müll in der Natur oder im Meer landet. Auch hier vertritt Greenpeace die Ansicht, es gäbe noch Verbesserungsbedarf.
Damit Kunststoff gar nicht erst in die Umwelt gelangt, ist es wichtig, Plastik zu vermeiden. Diese Tipps und Tricks helfen, Plastik zu reduzieren:
Einweg-Produkte vermeiden
Plastikgeschirr, Rührstäbchen und Trinkhalme landen nach dem einmaligen Gebrauch direkt in der Tonne. Das Abwaschen von Mehrweggeschirr erfordert mehr Aufwand. Es schont jedoch den Geldbeutel und die Umwelt. Tragetaschen aus Kunststoff gehören ebenfalls zu den schädlichen Einwegprodukten. Rucksäcke, Shopper und Jutebeutel ersetzen sie.
Tipp: Besser zur Papiertüte greifen? Auch Papier belastet die Umwelt, da die meisten Tüten aus frischen Papierfasern bestehen. Diese herzustellen erfordert enorme Mengen an Wasser und Energie. Einmalig verwendet sind Papiertragetaschen genauso unökologisch wie Plastiktüten. |
Unverpacktes Obst & Gemüse kaufen
Um Plastik zu vermeiden, solltest du zu losem Obst und Gemüse greifen. Aus hygienischen Gründen nutzen viele Kunden die dünnen Plastiktütchen. Dabei reicht es aus, die Äpfel und Tomaten vor dem Verzehr gründlich abzuspülen. Im Handel erhältliche Mehrzweckbeutel erleichtern den Transport und sind waschbar.
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Mülltrennung beachten
Werfen Verbraucher die Rohstoffe in den richtigen Container, ist es möglich, diese wiederzuverwerten. In der Verbrennungsanlage landen Puddingbecher und Duschgelflaschen aus der Restmülltonne. Verpackungen aus Plastik gehören in die gelbe Tonne oder in den gelben Sack. Hinweise darauf helfen bei der Mülltrennung.
Mehrwegflaschen aus Glas kaufen, um Plastik zu vermeiden
Bei der Umweltbilanz schneiden Mehrwegflaschen aus Plastik und Glas etwa gleich gut ab. Kritisch zu sehen sind PET-Flaschen, die nach dem einmaligen Gebrauch im Schredder landen. Die Aufdrucke „Mehrweg – Für die Umwelt“ oder das Siegel „Blauer Engel“ helfen, Mehrwegflaschen zu erkennen.
Auch bei Glasflaschen gibt es Unterschiede. Neben Individualflaschen nutzen die Hersteller Poolflaschen. Diese verwenden verschiedene Anbieter gleichermaßen. Hier sind die Transportwege zum nächsten Abfüller deutlich geringer. Das wirkt sich positiv auf die Klimabilanz aus.
Wiederverwendbare Coffee-to-Go-Becher benutzen
Wer beim Bäcker einen Kaffee mitnimmt, bekommt diesen meist im Pappbecher mit Plastikdeckel. Um Plastik zu vermeiden, rät das BMUV, in einen wiederverwendbaren Coffee-to-Go-Becher zu investieren. Teilweise erhältst du diese direkt vor Ort. BMUV ist die Abkürzung für Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
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Naturkosmetik nutzen, um Mikroplastik zu vermeiden
Um Plastik zu vermeiden, sollten Nutzer auf Naturkosmetik setzen und Produkte ausschließen, die Kunststoff enthalten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Clean-Beauty-Brands, die auf umwelt- und gesundheitsschädliche Zusätze verzichten. Dazu gehören:
Mineralöle,
- PEGs
- PMMA
- Silikone
Waschstücke für Körper und Haar erleben ein Revival. Sie helfen, Plastik zu reduzieren, da sie ohne Plastikverpackungen auskommen. Meersalz-, Kaffee-, Zucker- und Kokospartikel ersetzen in Peelings Scheuerpartikel aus Plastik.
Leitungswasser trinken
In Deutschland unterliegt das Leitungswasser einer stetigen Kontrolle. Wasser aus dem Hahn lässt sich bedenkenlos trinken. Leitungswasser ist fast 100-mal günstiger als Mineralwasser. Zudem belastet die Aufbereitung das Klima. Verzichtest du auf Wasser aus Plastikflaschen, verkleinerst du deinen ökologischen Fußabdruck.
Fazit
Plastikmüll verursacht enorme Umweltschäden, die die Gesundheit von Menschen und Tieren belasten. Die oben genannten Tipps helfen dabei, Kunststoffmüll zu reduzieren und Plastik zu vermeiden.
Beitragsfoto: © Drobot Dean / adobe stock