Grünbelag entfernen – welche Hausmittel helfen?

Grünbelag sollte mit Hausmitteln und nicht mit Chemie beseitigt werden. Foto: © 利光 守本 / stock adobe

Alles im grünen Bereich? Lautet die Antwort „Ja“, heißt es normalerweise: Aufatmen. Anders sieht es bei Gartenbesitzern aus, die grüne Flecken und Verfärbungen auf Mauern, Wegen oder Terrasse entdecken.

Doch was hilft ihnen, ohne den Griff zur Chemiekeule dabei, den lästigen Grünbelag zu entfernen? Hausmittel und eine feste Bürste.

Was ist Grünbelag?

Um Grünbelag zu entfernen, sind Hausmittel im Vergleich zu Reinigungsmitteln aus dem Handel preiswert und umweltschonend. Auch mit ihnen geht es dem Grün an den Kragen. Besser noch: Sie setzen nur dem Grünbelag, nicht den Pflanzen im Garten zu.

Der lästige Grünschleicher auf Holz oder Stein besteht großteils aus Moos, Algen und Flechten. Dazu gesellen sich pflanzliche Mikroorganismen. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich ein grüner bis bräunlicher Belag, der sich bevorzugt auf unebenen Untergründen festsetzt:

  • Wegen aus Naturstein
  • Holzterrassen
  • Pflanzkübeln aus Beton

Hauptsächlich an dunklen und feuchten Stellen macht sich der Grünbelag breit. Da Feuchtigkeit auf waagerechten Flächen langsamer abfließt, entsteht er auf Wegen schneller als auf Mauern oder Pflanztöpfen.

Hat sich der Belag einmal gebildet, brauchen Gartenbesitzer viel Geduld und Muskelkraft. Denn der grüne Schleier verteidigt hartnäckig seinen Platz auf Holz- oder Steinböden. Schnelles Abwischen? Fehlanzeige. Stattdessen helfen eine professionelle Steinreinigung oder der durchdachte Einsatz von Hausmitteln.

Wie entsteht Grünbelag?

Ins Grüne zu schauen, fördert laut Studien die Konzentration. Bei Haus- und Gartenbesitzern, die den Grünbelag ansehen, weckt der Anblick eher Ärger und Frustration. Einige fragen sich auch, wie und warum der grüne Schleier entsteht.

Die für den Grünbelag verantwortlichen Mikroorganismen – auch als Grünbelagstaub bezeichnet – befinden sich in der Luft. Gleiches gilt für Pilzsporen und Algenzellen. Mit der Umgebungsluft treffen sie auf feste Flächen und lagern sich darauf ab.

Besonders ein poröser Untergrund, auf dem die Feuchtigkeit schlecht abfließt, heißt solche Ablagerungen willkommen. Zunächst bleiben sie für das menschliche Auge unsichtbar. Mit der Zeit „verdickt“ sich jedoch der Belag und gerät als grünlicher Schleier oder gar grüne Masse ins Blickfeld.

Grünbelag entfernen – Hausmittel im Überblick

Der Klimawandel verursacht auch in Deutschland Hitzewellen, Stürme und Starkregen. Besonders starker Regen begünstigt Grünbelag, da sich dadurch die Feuchtigkeit auf Bordstein, Wegen und Terrasse staut.

Soll es der grünen Schicht an den Kragen gehen, hilft der Griff zum Grünbelagsentferner. Allerdings sind solche Biozide teuer und belasten die Umwelt. Die chemiefreie Alternative, um Grünbelag zu entfernen: Hausmittel. Doch welche helfen und wann droht Gartenbesitzern ein Bußgeld?

Natron

Gegen hartnäckigen Grünbelag auf Pflanztöpfen und -kübeln schafft eine Mischung aus warmem Wasser und Natron Abhilfe. Damit der Grünschleier verschwindet, heißt es:

  • Pflanzkübel mit einer Bürste von grobem Schmutz befreien
  • ein bis zwei Liter Wasser abkochen
  • pro Liter zwei Esslöffel Natron dazugeben
  • Mischung auf den Pflanzkübel, insbesondere auf den Grünbelag, auftragen

Das Natron-Wasser-Gemisch bleibt mehrere Stunden – besser gleich über Nacht – auf der behandelten Oberfläche. Anschließend mit einer Bürste den Grünbelag entfernen und den Kübel mit klarem Wasser abspülen.

Achtung: Laut dem Pflanzenschutzgesetz hat Natron auf versiegelten Oberflächen nichts zu suchen.
Besonders wichtig: Nach einem Regenguss müssen Gartenbesitzer mindestens 24 Stunden warten, bevor sie Grünbelag mit verdünntem Essig zu Leibe rücken.

Essig

Hochdosierte Essigsäure sagt dem Grünbelag den Kampf an. Allerdings auch allen anderen Pflanzen, mit denen sie in Berührung kommt. Da sie zudem schädlich für Insekten und andere Bodenlebewesen ist, sollten Gartenbesitzer die Finger davon lassen.

Andernfalls droht neben einem verdorrten Garten ein Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro. Um diesem Risiko zu entgehen, sind folgende Regeln zu beachten:

  • Nur Essig in Lebensmittelqualität mit maximal zehn Prozent Essigsäure darf zum Einsatz kommen.
  • Dieser muss mit Wasser gemischt werden, sodass die Konzentration der Essigsäure auf sechs Prozent sinkt.
  • Die Mischung nur punktuell anwenden.

Tipp, um die EU-Verordnung einzuhalten: 75 Milliliter Haushaltsessig und 50 Milliliter warmes Wasser in einer Sprühflasche mischen. Anschließend den Mix auf den grünen Belag aufsprühen, kurz warten und ihn anschließend mit einer Bürste abwaschen. Zum Schluss mit klarem Wasser nachspülen.

Besonders wichtig: Nach einem Regenguss müssen Gartenbesitzer mindestens 24 Stunden warten, bevor sie Grünbelag mit verdünntem Essig zu Leibe rücken.

Heißes Wasser

Aufgrund der drohenden Umweltbelastung und eines möglichen Bußgelds scheut so mancher Hobbygärtner davor zurück, Natron oder Essig gegen Grünbelag einzusetzen. Die umweltschonende Alternative: heißes Wasser.

Die Hitze zerstört die Zellstrukturen von Grünbelagstaub, Algen und Flechten. Dafür übergießen Gartenbesitzer den grünen Schleier mit kochendem Wasser oder setzen ihn mit einem Dampfreiniger zu. Mit einer Drahtbürste – auf empfindlichen Untergründen besser eine Bürste mit weichen Borsten nehmen und den Belag anschließend entfernen.

Grünbelag professionell entfernen lassen – was gibt es zu beachten?

Keine Lust auf langwierige Kämpfe mit dem Grünbelag? Professionelle Steinreiniger – die auf zwei Beinen, nicht jene aus der Flasche – nehmen Gartenbesitzern die Arbeit ab. Bevor sie Fachkräfte engagieren, sollten sie jedoch abklären:

  • mit welchen Reinigungsmitteln die Profis arbeiten
  • ob die Art der Steinreinigung dem Pflanzenschutzgesetz entspricht
  • ob eine Fugenreinigung zum Service gehört
  • ob eine nachträgliche Imprägnierung angeboten wird, um neuem Grünbelag vorzubeugen

Eine ebenfalls wichtige Frage: Welche Kosten fallen für die Dienstleistungen an?

Fazit

Wollen Gartenbesitzer Grünbelag entfernen, sind Hausmittel eine günstige und umweltschonende Lösung. Zumindest dann, wenn sie entsprechend dem Pflanzenschutzgesetz zum Einsatz kommen. Bei Natron und unverdünntem Essig bedeutet das: versiegelte Flächen sind tabu. Stattdessen helfen heißes Wasser und Bürste dabei, Pflastersteine von grünem Belag zu befreien.

Verfasst von hajo